Teencamp

Wer an das Teencamp zurückdenkt, denkt vielleicht als erstes an Regen. Nasse Zelte, nasse Klamotten, alles klamm.

Doch das beschreibt nicht annähernd das Teencamp!

 

Durch die Woche begleitete uns nicht nur thematisch das Jahresthema schwere:los. Es fühlte sich auch genauso an. Endlich war es möglich, eine Woche lang nicht über den Alltag oder Corona nachzudenken. Wir konnten gemeinsam Volleyball spielen, Tischtennis, Gesellschaftsspiele und uns bei den verschiedenen Workshops ausprobieren.

Es gab viel Freizeit, die genutzt wurde um zu chillen oder Kreuzworträtsel zu lösen. An allen Ecken wurde Musik gehört und gelacht.

Morgens trafen wir uns im Plenumszelt und sprachen über verschiedene schwere:lose Themen, die eigene Identität, das heißt, wer bin ich, was macht mich aus und wie verhalte ich mich in Gruppen und was genau ist ein OK – Geviert? Es war spannend zu hören, dass bestimmte Grundsätze im eigenen Leben einen Einfluss auf unser Handeln haben und das zum Beispiel mit Hilfe der Tabelle des sogenannten OK-Geviert herausfinden zu können.

 

Aktuell in heutigen Zeiten ist auch das Thema Fake News und wie man diese erkennen kann. Oder eine Anleitung zum Lesen der Bibel. Welche Schritte gegangen werden können, um die Bibel mit Kontexten, Wortbedeutungen und mehr zu verstehen und fürs eigene Leben anwenden zu können.

Zum Ende der Freizeit ging es darum, Momente der Schwerelosigkeit zu erkennen und wertzuschätzen. Und dann auch, schweres loslassen und an Gott abgeben zu können. Dieses Thema war mit einer tollen Aktion verbunden, bei der die Teens Steine beschrifteten mit all den Schweren Dingen ihres Lebens, die sie loslassen möchten. Diese Steine wurden dann in den See geworfen.

Besonders war dann auch die Zeit in den Kleingruppen, wo wir uns dann noch etwas tiefer mit den Themen beschäftigen konnten.

Ein Highlight für mich war ein Projekt, bei dem ausnahmslos alle Teenies mitgemacht haben: Gemeinsam bereiteten wir eine Schnitzeljagt für die Kinder vor. Mich begeisterte sehr zu sehen, was Teens auf die Beine stellen können, wenn man es ihnen nur zutraut. Es wurde eine aufwändige Schnitzeljagt erfunden mit verschiedenen Stationen und Aufgaben für die Kinder, die sich sehr über die tolle Aktion freuten!

 

Das abendliche Lagerfeuer war dann der perfekte Ausklang des Tages.

 

Ich blicke auf eine ganz wundervolle Woche zurück und bin dankbar für die Bewahrung, die wir in der Zeit der Flutkatastrophe erleben durften, so dass alle Teens am Ende der Woche gesund und fröhlich wieder von den Eltern abgeholt wurden.

 

Amelie

 

 

 

Im Anschluss folgt noch ein Gedicht über die Mitarbeitenden und ein  „Tagebuch der Woche“, das eine Gruppe der Teens geschrieben hat:

„Simon rettet Wohnwagen aus den Fluten, denn er gehört zu den allerbesten Guten,

Die Jana macht gern Sport und ist sehr nett na klar, denn solche Wundervollitäten sind äußerst rar.

Der Benni ist mega cool und so n Scheiß und seine Ideen sind immer nice.

Amelie ist eine gute Stute und ist (meistens) pünktlich auf die Minute.

Wir haben diese vier ganz doll lieb, denn sie sind jedermanns Herzen Dieb.

Das wars jetzt von mir, bitte einen Applaus für diese vier.“ (Zoe, Juli 2021)

 

Sonntag "Der Anfang vom Ende"

Anwesend: 9 Mitarbeitende, 18 Teens, 23 Kinder viel zu viele Eltern

15:45 Ankunft der ersten Teilnehmer.

Es wird begonnen Zelte aufzubauen.

17:00 Nach anfänglichen Verwirrungen, ob für eine Zeltfreizeit wirklich Zelte benötigt würden, wurden letztendlich doch alle Teilnehmer mit Zelten, Schlafsäcken und Matratzen versorgt.

18:30 Das erste Essen aus der Küche wird mit Erstaunen über die, für ein Zeltlager doch sehr ungewöhnlich Hohe , Qualität verzehrt.

20:00 Mit abstrakter Kunst listigen Fragen und spieleriischer Kompetenz wurden auch die letzten Facetten der Persönlichkeiten der anwesenden Teens erarbeitet. Moritz oder doch Markus?

...

Jetzt wissen wir es sicher. Markus lernt seinen neuen Namen und die anderen Teilnehmer kennen.

21:13 Simon nutzt seine pyromane Vergangenheit und bekommt das Lagerfeuer ganz ohne Einsatz von Benzin oder anderen Brandbeschleunigern an.

21:13:30sek Die Kinder haben die Marshmellows entdeckt. Unter den Teens werden Quoten erhoben, wieviele Marschmellows den Weg tatsächlich in die Münder der Kinder Finden. Letztendlich wurden ca. 30% vom Feuer und nicht von den Kindern verzehrt. Die Veranlagung zu illegalem Glücksspiel wirkt sich im folgenden Verlauf der Freizeit auf weitere Gebiete, wie schnick schnack schnuck um Geschirrspülen aus.

23:00 Die Kinder werden ins Bett geschickt

23:45 Die Kinder gehen ins Bett.

0:15 Italien gewinnt die EM. Bei den Teens bricht die Abneigung gegen England in lauten Jubel aus

0:30 Die erste nacht wird in frisch aufgebauten, aufgeräumten und noch 100% trockenen Zelten verbracht.

 

Montag "Kriegspiele"

Anwesend: 10 Mitarbeitende, 18 Teens, 23 Kinder und zum Glück keine Eltern mehr

Frühsport: 3 Mitarbeiter, 4 Teens, 10 Kinder

7:30 Nach der Klärung, dass zum Sport machen ein funktionsfähiges Knie vorrausgesetzt wird, kann wach in den Tag gestartet werden.

8:37 Die erste Erfindung auf der Freizeit. Mit dem Nussteller Marmeladenbrot wurde der Grundstein der daraufhin weiterentwickelten Nutella "Fusion" Küche gelegt.

Weitere Debatten über das Genus von Nutella sind weiterhin ungeklärt. Inoffiziell wurde sich auf "der Nussteller" geeinigt.

14:40 Nach den typischen Freizeitaktivitäten und einer weiteren hervorragenden Mahlzeit begeben sich die Teens in einer braven 2er Reihe auf den Weg zu der 1,5km entfernten Schwimmstelle. Auf angemessenes Schuhwerk wurde natürlich geachtet. Nur einige der Teens waren mit Flip Flops unterwegs.

15:00 Ankunft an der Schwimmstelle. Der anfängliche Badespaß wurde schnell durch eine noch nie dagewesene Gefahr bedroht. Groß, schnell, flink, kampflustig, langhalsig, weiß geflügelt und orange geschnäbelt, nahmen die Schwäne die Badestelle schnell in Besitz. Dank Rays Wasserballkünsten konnten sie glücklicherweise auf Distanz gehalten werden, bis die Butterkekse aufgegessen waren und ihr Interesse letztendlich verebbte.

15:30 Die ersten Kreuzworträtsel wurden ausgepackt...eine wahre Epidemie beginnt.

0:00 nach einem weitestgehend ereignislosen Nachmittages, waren die Teens diesmal pünktlich in ihren immernoch trockenen Zelten. Es regten sich erste Beschwerden aufgrund der Schräglage.

Anscheinend gibt es in der Bielefelder Clique ungeklärte Spannungen, die Nachts in schlafendes Wrestling ausarten.

… Zumindest wurde uns das von ein lädierten Zoe berichtet.

 

Dienstag "Die Ruhe vor dem Sturm"

Anwesend: 10 Mitarbeitende, 18 Teens, 23 Kinder und zum Glück keine Eltern mehr

Frühsport: 3 Mitarbeiter, 3 Teens, keine Kinder

15:15 Nach kurzen Einführungen in die Tiefenpsychologie und Transaktionsanalyse, wurden den Teens die Tatsächlichen Namen bekannter Tiere beigebracht.

Hierunter fallen: Ein Skrrrrr, ein Falalal, ein Bellellell und ein Gackgackgackgack

Wer lacht ist dumm.

16:00 Ein Ball wurde entdeckt. Promt wurde dieser durch kräftiges schlagen mehr oder weniger präzise quer durch die Luft befördert. Die zweite Erfindung dieser Freizeit auch "Volleyball" genannt. Hin und wieder wurde sich über die nahezu mystische Relokation der gesamten Volleyball Gemeinschaft gewundert.

20:00 Das Team Tiefkühlpizza a a a a dominiert die Konkurrenten "Cola Sem" und "Camping Cornflakes" in einem heiß umkämpften Dekathlon. Nicht mal die Publikums und Fairness Wertung konnte die klare Überlegenheit ausgleiche.

21:13 Ein erstes Nieseln setzt ein. Die gesamte Mitarbeiterschaft checkt panisch jegliche bekannte Wetterapp. Keine davon konnte uns jedoch adäquat auf das vorbereiten was uns erwartete.

 

Mittwoch "Armageddon"

Anwesend: 10 Mitarbeitende, 18 Teens, 20 Kinder

Frühsport: 3 Mitarbeiter, 3 Teens, keine Kinder

6:30 Die Regenfälle der vergangenen Nacht hatten die ersten Opfer gefordert. Das Zelt von Lukas musste unter das Plenumszelt wandern.

8:30 Noch immer Regen. Die monsunähnliche Luftfeuchtigkeit verwährte jegliche Chance auf trockene Kleidung und Schuhe. Der erste der sogenannten Trockner Feldzüge wurde gegen die Ahnungslosen Bewohner des anliegenden Campingplatzes geführt. Alle 4 Trockner der Anlage waren bei Zeiten mit Handtüchern, Schlafsäcken, Kuscheltieren, Kopfkissen und Avocado Socken belegt.

12:00 Simon zeigt erneut seine pyromanische Veranlagung und entfacht ein Feuer…

In der vorgesehenen überdachten Feuerstelle. Diese wird zur Trocknung von durchnässten Schuhen Shirts, Luftmatratzen, oder ähnlichen Utensilien genutzt. Diese Stapeln sich vor dem Feuer, sodass man es kaum noch sieht.

13:45 Nach anfänglicher Bewunderung der Wasserfälle aus der Regenrinne, wurden Simon und Benni erkoren um diese im strömenden Regen von Unrat zu befreien. Das Naturphänomen dieser Wasserfälle verschwindet ebenso schnell, wie es erschien.

14:37 Immernoch Regen. Aus völliger Langeweile wurde auf alt bewährte Beschäftigungen, wie Haare Flechten, Gesellschaftsspiele und Kreuzworträtsel zurück gegriffen.

15:15 man kann keines der Mädchen mehr von einander unterscheiden. Alle haben Exakt die gleiche Frisur.

Selbst ein paar Jungs sind dem Wahn verfallen. Dies hat voraussichtlich Spätfolgen.

16:00 Die dritte Erfindung der Freizeit. Schrödingers Pfütze. Solange man nicht ins Zelt guckt, ist es sowohl nass, als auch trocken zugleich.

16:02 manche Zelte sind doch nass.

18:30 Simon und Benni begeben sich unwissend der Umstände nach Hagen um neue Zelte und Luftmatratzen zu kaufen. Es werden die ersten Nachrichten aus dem Rest Deutschlands wahrgenommen und die Eigene Situation als nicht ganz so kritisch eingestuft. Es kursieren Videos von Schlauchboot befahrenen Hauptstraßen.

19:30 Ankunft im Decathlon in Hagen. Das Einkaufen wurde durch ein beunruhigend hohes Mitarbeiter zu Kunden Verhältnis, Stromausfällen und einer Sperrung der Innenstadt durch die Bundeswehr zu einem wahren Abenteuer.

21:00 Die tapferen Ausgesandten kehren erfolgreich und unversehrt zurück.

21:24 kein Regen mehr. Eigentlich sollte nun Idyllische Stille einkehren. Doch das Rinnsal, das sich mittlerweile in einen Nil großen Strom verwandelt hat, sorgte für eine lautere Geräuschkulisse, als die tobenden Kinder.

22:30 Der mittlerweile 5. Trockner Feldzug wurde zu Fuß geführt, da der Camping Platz mittlerweile für Fahrzeuge geschlossen war.

23:45 Die Teens begeben sich in die mehr oder weniger trockenen Zelte.

Benni, Simon und Amelie genießen die neuen, definitiv trockenen Zelte.

 

Donnerstag "Alien"

Anwesend: 9 Mitarbeitende, 18 Teens, 19 Kinder

Frühsport: keine Mitarbeiter, 2 Teens, keine Kinder

7:30 Simon macht sich auf den Weg in die Mosel um seinen Wohnwagen vor den seigenden Wassermassen zu retten.

8:10 Das Camp erwacht nach einer regenlosen Nacht. Es fühlt sich ein Bisschen an als wäre der gestrige Tag gar nicht passiert. Da am vorherigen Tag einige Teens deutlich zu spät zum Frühstück gekommen sind, wurde zu stärkeren Mitteln, Metal, gegriffen.

Ein Schritt vor das Zelt und der folgende Nasse Fuß, belehren schnell eines Besseren.

11:47 Lauter Applaus brandet auf, als Camilla es endlich schafft trotz fehlender Reflekte den Ball zu fangen und bei Schweinchen in der Mitte aus der Mitte zu entkommen.

15:28 Simon kehrt aus der Eifel zurück.

15:30 Nachdem die Teens einen Hilferuf eines Alienschiffes abgefangen haben, wurde dringend die Hilfe der fast fertig ausgebildeten "Kinder-Astronauten" benötigt.

Diese treffen auf planlose Wissenschaftler, eine Absturzstelle, knallharte Ausbilder, eine erstaunlich schnell bereitgestellte Rakete und rauben kaltherzig den letzten Schatz einer gestorbenen Alien-Zivilisation.

20:30 Die Teens beweisen, wie gut sie sich kennen. Die Einschätzungen übereinander wurden in Aufgaben, wie Biertisch-Bouldern, Stiefelsaufen, Schlammmasken, Schminken und Mischcocktails getroffen.

22:14 Der 6. und letzte Trockner Feldzug wurde erfolgreich abgeschlossen.

 

Freitag "Das Nachspiel"

Anwesend: 10 Mitarbeitende, 18 Teens, 19 KinderFrühsport: keine Mitarbeiter, keine Teens, keine Kinder

7:30 durch fehlende Anwesende wurde der Frühsport ab sofort eingestellt.

8:30 das Frühstück wird durch ein Gedicht und, für die meisten, unerwartete Weihnachtsmusik verschönert.

13:02 Die Ballspiele wurden wiederentdeckt. Die Getrocknete Umgebung lässt wieder unterschiedliche Aktivitäten zu.

16:34 Dieser Text wird geschrieben.

20:36 Jack nuckelt an seinem Flaschendeckel.

Die Worte "der Stöpsel ist voll lecker" tragen nicht zur Beruhigung der Gruppe bei.

 

Samstag "Is this the end?"

Anwesend: 10 Mitarbeitende, 18 Teens, 19 Kinder

Frühsport: eingestellt

8:13 die Kinder werden mit sanfter Pop Musik geweckt. Bei den Teens werden aufgrund der Fehlschläge der letzten Tage härtere Geschütze aufgefahren. Diese werden mit du step aus dem Zelt geprügelt.

8:30 eine größtenteils verschnupfte Truppe versammelt sich zum Frühstück.

12:29 die ersten beiden Zelte wurden fachmännisch durch Bodychecks mit anschließendem Tauziehen abgebaut. Simon nimmt ein Fester als Trophäe mit nach Hause.

14:30 als Kompensation des ausgefallenen Frühsport wird der Weg zum thematischen Abschluss zum Aerobic genutzt, was erstaunlicherweise von den Teilnehmern keineswegs hinterfragt wird.

16:30 einige Teens und Mitarbeitendegenießen noch einmal das nun geniale Wetter und die tolle Landschaft mit Camping Stühlen im See.

Ein erneuter Schwanen Angriff konnte durch taktisches Totstellen erfolgreich abgewendet werden.

...

Trotzdem 2:0 für die Schwäne.

...

20:59 die Kids zelebrieren ihre Abschlussfeier und bestandene Astronautenprüfung, währenddessen beschränken sich die Feierlichkeiten der Teens auf stundenlanges stilles Diktat.

0:02 Das exzessive Geburtstagsfeiern scheint Daniela bereits zu Kopf gestiegen zu sein. Sie verlässt die eigene Party direkt nach den Gratulationen.

0:36 Jacks bahnbrechende Erkenntniss: Das Gras ist nass.

 

Sonntag "Ausblick"

Anwesend: 10 Mitarbeitende, 18 Teens, 19 Kinder, erneut viel zu viele ElternFrühsport: steht außer Frage.

11:41Dieser Text wird zur Belustigung aller vorgetragen.