Schwere:los

Ein schweres Los

Manchmal ist Leben, ein Lebensabschnitt oder eine Zeitspanne ein schweres Los.

Der Kindergarten ist vorbei und es geht in die neue Schule. Ein neuer Weg, neue Kinder, einige Freunde sind nicht mehr dabei, neue LehrerInnen und Pausen im Schulhof - für manche ein schweres Los.

Man kommt in die Pubertät. Der Körper wächst und verändert sich, Hormone übernehmen die Herrschaft, verliebt sein und enttäuscht werden haben plötzlich große Wirkungen. Wie man aussieht, was man trägt, wie man ist – für manche ein schweres Los.

Die Eltern lassen sich scheiden, man zieht weg in eine neue Stadt, die beste Freundin hat plötzlich einen Freund und keine Zeit mehr, der Gottesdienst für Erwachsene ist sehr langweilig und Gott ist irgendwie fremd – für manche ein schweres Los.

Die Schule ist vorbei, aber die Ausbildung oder das Studium fordern ganz andere Fähigkeiten als in der Schule. Freunde haben ganz anders Zeit oder findet in der Stadt, in die man gezogen ist, nicht so leicht welche. Geld muss verdient werden – für manche ein schweres Los.

Heiraten, Kinder bekommen, Haus kaufen oder einer anderen Reihenfolge. Oder eben nichts davon. – für manche ein schweres Los.

Die Kinder loslassen, mit Krankheit leben, merken, dass nicht mehr alles möglich ist, dass man eine Lesebrille braucht oder man immer noch keine Arbeit gefunden hat – für manche ein schweres Los.

Ein schweres Los sucht man sich nicht aus. Es kommt über einen. Manche schaffen es, gut damit umzugehen, anderen macht es das Leben schwer.

In der Bibel können z.B. Zachäus, Hanna, Paulus, Hiob, viel über ein schweres Los erzählen.

Schwerelos

Die Welt um sich herum vergessen, das schaffen Kinder manchmal, wenn sie spielen. Sie sind schwerelos im Moment des Spielens.

Gemütlich im Garten sitzen und nichts tun müssen, einfach nur sein – schwerelos für einen Augenblick. Beim Abendmahl Gott begegnen, Stärkung erleben und für einen Moment schwerelos sein.

Momente des Glücks, des Friedens oder der Befreiung lassen einen schweben. Petrus, auf dem Berg der Verklärung, als der Himmel auf geht. Zachäus, als er zu Hause mit Jesus isst. Hanna, als sie endlich schwanger ist.

Doch das Schwerelose bleit nur kurz, denn das Leben bleibt nicht stehen. Es kommt neues, das beschwert. Es kommt anderes, das herausfordert.

Als Christen hoffen wir auf den Himmel, als eine ewige Zeit, in der wir schwerelos sind.

Schwere loswerden

Es hilft, Schweres zu teilen. Mit Gott und mit anderen, vielleicht mit Freunden, vielleicht mit jemandem, den man gar nicht kennt, der aber verschwiegen ist. Schweres zu teilen macht das Schwere nicht leichter, aber man trägt es nicht mehr alleine. Gott hat gerade für Menschen, die Schweres tragen, ein großes und freundliches Herz - Matthäus 11,28-30: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erfrischen.Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“

Es hilft, Schweres einzuordnen. Dann kann manches Schwere etwas leichter werden. Manchmal ist das Schwere ein Scheinriese, der, wenn man näher kommt, immer kleiner wird. Manchmal hilft es auch, das Schwere, das jetzt nicht oder nie zu ändern ist, zu akzeptieren. Manchmal hilft es, die Kraft, das Schwere zu ändern zu sparen, um das Schwere zu tragen.

Es hilft, Schweres los zu werden, indem man vergibt oder Vergebung erhält. Schuld kann schwer auf einem lasten. Man darf Schuld festhalten, aber auf Dauer ist es für einen selbst und für den anderen nicht gesund. Die erfahrene Schuld macht das Leben weiterhin schwer. Vergebung erlöst und macht das Leben leichter. Ein Ausgleich für die Schuld kann helfen, die Vergebung anzunehmen.

Es hilft auch mal, auf das Schöne zu schauen. Denn das, auf was man seine Aufmerksamkeit legt, wird im Leben immer wichtiger und gewinnt an Gewicht. Betrachte das Schöne. Erinnere dich an schwerelose Momente. Sammle, wie Frederik die Maus, Geschichten, Bilder, Gerüche, Erlebnisse für die schweren Stunden und betrachte sie dann.

Es hilft zu feiern. Feier das Leben, das du lebst, deine Gemeinde, deine Freunde, den Himmel, die Sterne, lecker Essen. Feier Gottes Gnade, seine Größe, seine Nähe.

Gott hilft, Schweres los zu werden, denn er ist:

Kraft auszuhalten

Kraft etwas zu ändern

Kraft der Neuanfänge

Kraft der Vergebung

Kraft des Lebens

Er ist dem Schweren ganz nah und teilt seine Kraft mit dir. Weil er dich liebt.

Es hilft, wenn du ein Schwerlastträger für jemand anderen bist. Vielleicht nur für eine kurze Zeit die schwere Last mittragen. Freundlich und barmherzig, aufmerksam und zugewandt durchs Leben gehen und andere an deiner Schwerelosigkeit teilhaben lassen.